Die Kassenbons oder Bonrollen
Wir alle kennen Kassenbons und halten sie öfter mal in den Händen. Und manchmal kriegen wir auch Zugtickets oder einen Parkschein in die Finger. Diese Papierstreifen haben eines gemeinsam: Sie stammen von Papierrollen. Jedoch ist Papier als Grundstoff schon die hauptsächliche und beinahe einzige Gemeinsamkeit, die die unterschiedlichen Rollenarten haben. Besonders zwischen dem Additionsdruck – dem so genannten Normaldruck und dem Thermoverfahren bestehen große Unterschiede. Welche das sind, wollen wir uns neben ihren Gemeinsamkeiten einmal näher anschauen.
Wofür stehen die Rollenmaße?
Ehe beispielsweise ein Gastronom eine Menge Kassenrollen kauft, hat er sich wahrscheinlich schon mal die Frage gestellt, was die eigenartigen Zahlen in der Bezeichnung der Kassenrollen an und für sich heißen.
Praktischerweise gibt es dafür eine Norm. Und zwar werden die Rollenmaße in dieser Abfolge in Millimeter angegeben:
- Rollenbreite beziehungsweise Rollenhöhe
- Rollendurchmesser oder Abrolllänge
- Kerndurchmesser
Daraus folgt beispielsweise eine Rolle mit dem Namen 57mm/65mm/12mm.
Ebenso wird manchmal auch die Abrolllänge anstelle des Rollendurchmessers genannt. Dann wäre es 57mm/50m/12mm
Bei den meisten neueren Kassensystemen spielt der Kerndurchmesser mittlerweile kaum eine Rolle mehr, weil die Bonrollen direkt in das Fach gelegt wird und deswegen nicht mehr auf einen Dorn mit einem bestimmten Durchmesser passen muss.
Verschiedene Papierarten und Druckarten
Der vermutlich größte Unterschied liegt zwischen dem Additionsverfahren und dem Thermodruck. Das Additionsverfahren funktioniert indem Tinte durch einen Tintenstrahl oder eine Nadel aufgetragen wird.
Für so genannte Additionsrollen wird dann herkömmliches Papier verwendet. Ansonsten braucht man allerdings entweder Tintenkartuschen oder Farbbänder für den Druck.
Die Vorteile beim Additionsverfahren sind einerseits die günstigen Anschaffungskosten für Rollen und Kassengerät und zum anderen die nahezu ewige Lebensdauer der Kassenbons. Das kann besonders bei Nachweisen für Finanzämter äußerst wichtig werden.
Negativ sind jedoch größere Unterhaltskosten, da regelmäßig neue Tintenkartuschen oder Farbbänder nachgekauft werden müssen. Außerdem sind in Nadel- und Tintenstrahldruckern viele bewegliche Teile verbaut, die irgendwann ersetzt und repariert werden müssen. Ihre Lebensdauer ist damit begrenzt.
Thermodruckverfahren
Entscheidend beim Thermodruckverfahren ist, wie der Name schon sagt, Hitze. Anders als beim Additionsdruck braucht man hier keine Farbbänder oder Kartuschen, denn im so genannten Thermopapier sind farbbildende Stoffe, welche sich unter Einfluss von Wärme verfärben. Zum Drucken wird also neben dem Papier lediglich eine Wärmequelle gebraucht.
Die Belege und Ausdrücke auf Thermopapier sind allerdings im Gegensatz zu solchen auf Normalpapier deutlich weniger haltbar und können aus diesem Grund bei falscher Aufbewahrung direkt unlesbar werden. Speziell bei wenn man Bücher führen muss, kann das zu Problemen führen. Ausdrücke mit Thermopapier sollten nie unter Sonneneinstrahlung gelagert oder in Ledergeldbeuteln transportiert werden, da Sonnenlicht und die Gerbstoffe im Leder zu einer Farbveränderung führen können.
Das am häufigsten angewandte Verfahren ist das Thermodirektverfahren. Dabei führt eine Walze oder ein anderer Mechanismus das Thermopapier geradewegs an einer Hitzequelle – meistens einem Druckkopf – vorbei, die das Papier an einzelnen Punkten erwärmt. Da dieses Verfahren sehr einfach ist, haben Thermodrucker außerdem eine lange Lebensdauer. Moderne Thermodirektdrucker können bis zu 100 Kilometer Papier bedrucken. Das ist teilweise bis zu 30 mal so viel, wie ein herkömmlicher Additionsdrucker in seiner Lebenszeit schafft. Ein weiterer Negativpunkt ist allerdings der, dass bei dem Thermodirektverfahren ausschließlich Ausdrucke in einer Farbe möglich sind.
All diesen Nachteilen steht jedoch gegenüber, dass das Thermodruckverfahren die sparsamste Spielart ist. Das merkt man auch am immer weiter wachsenden Marktanteil der Drucker von Thermorollen gegenüber den Additions- und Tintenstrahldruckern bei Kassengeräten.